Storytelling ist mehr als schöne Worte und dramatische Pausen. In öffentlichen Auftritten ist es eines der mächtigsten Werkzeuge – denn gute Geschichten sorgen für Aufmerksamkeit, Verständnis und Vertrauen. Als Medientrainer arbeite ich an Auftritt, Stimme und Körpersprache – und daran, wie Botschaften erzählt werden.

Dieser Artikel erklärt, warum ich Storytelling im Medienkontext für entscheidend halte, welche Bausteine gute Stories ausmachen und wie Sie Storytelling konkret in ihren nächsten Auftritt einbauen können.
Warum Storytelling so wirkungsvoll ist
- Aufmerksamkeit und Einprägsamkeit: Menschen merken sich Fakten, wenn sie in eine narrative Struktur eingebettet sind. Geschichten erzeugen Emotionen und das sorgt dafür, dass die Informationen hinterher besser erinnert werden.
- Bedeutung herstellen: Eine Story verknüpft Daten mit einem Kontext – das hilft den Zuhörer:innen, die Relevanz sofort zu begreifen.
- Vertrauensaufbau: Authentische Geschichten machen Sprecher:innen nahbar. Zuhörer:innen vertrauen Menschen, denen sie sich verbunden fühlen.
- Steuerung der Wahrnehmung: Geschichten setzen den Rahmen, in dem ein Thema verstanden wird. Wer die Story erzählt, bestimmt oft auch die Deutung.
Im Medienkontext verwandelt Storytelling komplexe Botschaften in journalistisch verwertbare, erinnerungswürdige und überzeugende Kommunikation.
Auch neurowissenschaftliche und psychologische Erkenntnisse zeigen, dass narrative Strukturen Emotionen, mentale Bilder und Erinnerungsprozesse stärker aktivieren als isolierte Fakten. Sprache, Emotion und bildhafte Beschreibung erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine Botschaft geteilt und behalten wird.
Kernelemente einer guten Story
- Fokus / Kernbotschaft
- Was soll hängenbleiben? Eine klare, einfache Aussage steht am Anfang jeder Story.
- Protagonist
- Eine Person (oder ein Team / Unternehmen) macht die Story greifbar. Menschen interessieren sich für Menschen.
- Konflikt / Herausforderung
- Ohne Problem keine Spannung. Der Konflikt zeigt Relevanz und legt die Ursache für Handlung offen.
- Entwicklung / Handlung
- Was wurde unternommen? Schritte, Entscheidungen, Wendepunkte.
- Resultat / Learning
- Outcome, Erkenntnis, Handlungsaufforderung. Ideal: konkreter, messbarer Nutzen oder emotionaler Gewinn.
- Bildsprache & Details
- Konkrete Beispiele, Zahlen als Beleg, sinnliche Details (Geräusche, Farben, Szenen) machen die Story lebendig.
Storytelling im Medienkontext hat zudem besondere Anforderungen. Die Wichtigste: es muss kurz und prägnant sein. TV- und Radiozeit ist knapp. Geschichten müssen in 20 bis 30 Sekunden funktionieren. Journalisten brauchen klar definierte Hook(s). Storytelling muss deswegen einfach sein. Vermeiden Sie doppelte oder komplizierte Botschaften. Und, vielleicht sogar das Wichtigste: Überdramatisierung oder zu viel PR-Glätte wird durch Journalisten entlarvt. Authentizität und Glaubwürdigkeit zählen.
- Das PAS-Prinzip kann Ihnen dabei helfen, Storys schnell und robust zu formen: PAS steht für Problem – Agitation – Solution. Schildern Sie eine Ausgangssituation, das Problem erzählen Sie die Fakten und den Rahmen. Dann führen Sie in den Konflikt, das Problem, die Herausforderung ein, um schließlich über die Lösung zu berichten. Ein Beispiel:
- „Wir sind eine Schule, die digitale Bildung anbietet und bisher gute Ergebnisse erzielt hat (And). Die Pandemie hat aber deutlich gemacht, dass viele Schüler:innen ohne Geräte abgehängt werden (But). Deshalb haben wir ein Sofortprogramm gestartet, das binnen vier Wochen 500 Laptops verteilt hat, um Lernzeit zu sichern (Therefore).“
Der größte Fehler beim Storytelling ist, dass zu viele Einzelheiten und Fakten untergebracht werden und die Geschichte zu komplex wird. Versuchen Sie nur die wichtigsten Details unterzubringen. Folgen Sie dem Prinzip „kill your darlings“. An einigen Details mögen Sie vielleicht persönlich hängen, aber sie sind nicht wichtig für das Funktionieren der Story. Eine gute Story muss fünf Kriterien erfüllen: einfach, wahr, konkret, prägnant, emotional. Welche konkreten Übungen gibt es dafür im Medientraining? Hier ein kleiner Einblick:
- Die 60-Sekunden-Story: Formuliere eine Geschichte, die in 60 Sekunden erzählt werden kann. Nutze PAS.
- Die 3-Satz-Story: Verdichte die Story auf maximal drei Sätze: Hook – Konflikt – Outcome. Diese zwei bis drei Sätze sollten zitierfähig sein und können Journalisten als O-Ton dienen.
- Perspektivwechsel: Erzähle dieselbe Story aus Sicht von drei Beteiligten (Betroffene:r, Entscheider:in, Journalist:in). Diese Übung fördert Empathie und Medienresonanz.
Als Medientrainer gebe ich Menschen nicht nur Sprechwerkzeuge an die Hand, sondern ich helfe ihnen, ihre Botschaften so zu verpacken, dass sie verstanden und erinnert werden. Ich begleite Menschen dabei, ihre Geschichten zu entdecken, zu schärfen und mediengerecht zu erzählen. Das erhöht nicht nur die Sichtbarkeit, sondern vor allem die Wirkung.
Kontaktieren Sie mich gerne und sprechen Sie mit mir über Ihre aktuellen Herausforderungen. Ich verspreche Ihnen, es gibt immer einen Weg, der leichter ist als das, was Sie bisher versucht haben.